Von Vorsätzen fürs neue Jahr und ostpreußischen Mohnstriezeln

IMG_0527Ihr Lieben, ein frohes neues Jahr wünsche ich euch! Seid ihr alle gut reingekommen? Ich hoffe ihr habt die Feiertage gut überstanden, euch ordentlich den Bauch vollgeschlagen und startet jetzt ganz entspannt ins neue Jahr. Und hoffentlich ohne allzu viele neue Vorsätze!

Ich hab es ja mit Vorsätzen nicht so. Das liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass ich nicht wirklich bekannt dafür bin diese auch einzuhalten. Lässt sich hervorragend daran sehen, dass ich mir jede Woche aufs Neue vornehmen jetzt aber mal wirklich Sport zu machen. Die paar Male die ich 2014 beim Sport verbracht habe lassen sich aber an der Hand abzählen. Bevor ich hinterher also nur frustriert bin lasse ich das mit den Vorsätzen also lieber ganz.

IMG_0514Dieses Jahr habe ich aber doch diesen einen (Blogger) Vorsatz. Der spukt mir schon eine ganze Weile im Kopf herum, wenn ich ehrlich bin. Es geht um die Frage, was mich und diesen Blog ausmacht, wovon ich mich inspirieren lasse und was ich auf diesem Weg vermitteln möchte.

Ich bin durch die ganz unterschiedlichsten Sachen geprägt und beeinflusst wurden. Ob es nun die Saison, persönliche Vorlieben, andere Blogger, Kochbücher oder Reisen in andere Länder sind. Man entwickelt sich stetig weiter und entdeckt neues. Es hat mich schon einige Male in die weite Welt verschlagen und jedes Mal habe ich von dort neue Eindrücke und Ideen mit nach Hause genommen, die sich in meiner Küche niedergeschlagen haben. Aus diesem Grund finde ich auch die internationale Blogger Szene so toll. Ohne ein bestimmtes Land vielleicht bereist zu haben, kann man doch so viel von der dortigen Esskultur lernen, folgt man Bloggern aus der ganzen Welt.
Mit der deutschen Küche tue ich mich jedoch etwas schwerer. Ich bin eher wenig mit dem, was man als „typisch deutsch“ bezeichnet aufgewachsen. Bei uns gab es keine Stullen zum Abend, dafür schon immer jede Menge Tortilla und ab und an mal den Sonntagsbraten oder Kohlroulade. Ich kann mit der doch oft fleisch-lastigen Küche eher wenig anfangen, insbesondere seit ich dem Fleisch abgeschworen habe. Und da Kohl definitiv nicht zu meinen Lieblingsgemüsesorten zählt, schränkt das die Auswahl traditioneller Gerichte doch arg ein. Im Grunde beschränkt sich so die Auswahl des traditionellen Essens irgendwann nur noch auf Bratkartoffeln und Pfannkuchen und davon kann ja kein Mensch auf Dauer leben.

Im Gegensatz dazu find ich die deutsche Backkunst ganz wunderbar. Obwohl in meiner Familie die Kaffee-und-Kuchen-Kultur eher weniger praktiziert wurde, finde ich es wirklich toll, dass es hier so eine starke Backtradition gibt und sich die Zeit genommen wird, einmal am Tag inne zu halten und gemeinsam zu Essen, klönen und Kaffee zu trinken. Das ist etwas, das ich in der großen weiten Welt manchmal auch ein wenig vermisst habe. Allein die Unmengen von unterschiedlichen Rezepten, je nach Saison und Anlass, ob nun Blechkuchen, Stollen, dekadente Torten, leichte Beerenkuchen, Käsekuchen und, und, und…
Allerdings habe ich auch festgestellt, dass ich viele Klassiker Rezepte selber gar nicht kenne oder noch nie ausprobiert habe. Und davon handelt mein Vorsatz dieses Jahr: Jeden Monat möchte ich eines der traditionellen Klassiker in Angriff nehmen. Dabei gibt es keine Beschränkungen, ob nun Hefezopf, Schwarzwälder Kirschtorte oder Erdbeerrolle…nur zur Jahreszeit sollte es passen. Der Anfang macht im Januar dieses Mohnstriezel Rezept, dass meine Oma mütterlicherseits immer zu ihrem Geburtstag macht. Meine Oma (auch genannt die kleine Mimi) stammt ursprünglich aus Ostpreußen und nach meinem Wissen ist Mohnstriezel ein typisches Rezept, was eigentlich eher zur Weihnachtszeit gemacht wird (korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege). Aber Weihnachten ist ja gar nicht so lange her, ich finde das zählt.

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Für den Teig:
500 g Weizenmehl
25 g frische oder ein Päckchen Trockenhefe
125 ml Milch
1 TL Salz
100 g Zucker
80 g Butter
1 Ei
½ abgeriebene Zitrone
Für die Füllung:
250 g gemahlener Mohn
125 ml Milch
100 g Zucker
Etwas Zimt
2 Eier
1 EL Rum
100 gehackte Mandeln
1 Packung gehackter Zitronat
Evtl. Rosinen nach Bedarf

1) Mehl mit dem Zucker, Salz und Zitronenschale in einer Schale vermengen. Falls man Trockenhefe benutzt, diese unterrühren, bei frischer Hefe diese mit lauwarmer Milch verrühren. Die Butter schmelzen. Butter, Milch mit Hefe und das Ei zum Mehl geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig mindestens 2 Stunden gehen lassen.
2) Für die Füllung, den Mohn fein mahlen. Die Milch aufkochen über den Mohn gießen und das Ganze abkühlen lassen. Anschließend den Zucker, die Eier, Zimt, Rum, gehackte Mandeln und Zitronat unterheben.
3) Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Die Füllung darauf verteilen, dabei an jeder Seite einen Rand von ca. 2 cm lassen. Die Ränder umklappen und dann den Teig von vorne und von hinten bis zur Mitte aufrollen und überklappen. Die Striezel im vorgeheizten Backofen bei 175°C backen bis er leicht bräunlich ist. Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
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4 thoughts on “Von Vorsätzen fürs neue Jahr und ostpreußischen Mohnstriezeln

    1. Thanks so much. Isn´t it neat how a simple thing as a recipe can bring back all those awesome memories? I bet your grandfather´s recipe was delicious!

    1. Tja, ich habe noch Unmengen über. Jetzt muss man nur noch daran arbeiten, Backwerke virtuell im Internet verschicken zu können. 😉

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