Gefüllte Aubergine – Deutschland isst bunt

Gefüllte Aubergine (45 von 57)Normalerweise werde ich auf diesem Blog nicht politisch. Das heißt nicht, dass ich mir keine Meinung zu Themen bilde, die mir am Herzen lege und mich darüber mit anderen Menschen austausche. Aber dieser Blog soll ein Ort von Genuss, Freude und ein wenig Glück sein. Da passen die oftmals düsteren Themen, die die Welt bewegen, nicht rein. Allerdings gibt es ein Thema, dass seit einiger Zeit unser Land und ganz Europa beschäftigt und dem man sich nicht verweigern sollte. Das Flüchtlingsdrama ist momentan so akut wie nie, täglich gibt es neue Schlagzeilen und Informationen, positiv sowie auch negativ. Über brennende Flüchtlingsunterkünfte und Hetze im Netz, aber auch über die wahnsinnige Hilfsbereitschaft und Willkommenskultur vieler Menschen. Um sich der dreckigen, feigen und furchtbaren rechten Hetze im Netz entgegen zu stellen hat Conny von Seelenschmeichelei vor einigen Wochen die Aktion #deutschlandisstbunt ins Leben gerufen. Eine wichtige und wertvolle Aktion, die ich auf diesem Blog gerne unterstützen möchte!

Ich weiß wirklich nicht was los ist, aber dieser Rechtsruck, der in unserer Gesellschaft (und in Europa) seit einigen Jahren Einzug gehalten hat macht mich fassungslos, wütend und mir auch ein klein wenig Angst. Wie kann es sein, dass wir hier so abgestumpft sind, dass alles was fremd ist direkt verteufelt wird? Wie kann es sein, dass Menschen so empathielos sind, dass sie nicht nachvollziehen können, was Menschen zur Flucht treibt und was sie dabei furchtbares durchmachen müssen? Warum grölen so viele lieber stumpfe Parolen, anstatt sich mal vernünftig mit dem Thema auseinanderzusetzen? Die sozialen Netzwerke, die ein wunderbarer Ort des Austauschs, Kommunikation und Humors sein können werden überrannt mit Parolen, Hetze und Fremdenhass. Und nicht nur in dem Sinne à la „das wird man ja wohl mal sagen dürfen“ sondern brutale Aussagen, die einen einfach nur sprachlos machen. Was ist passiert? Haben wir überhaupt nichts aus der Vergangenheit gelernt?

Meiner Empfindung nach hat diese Form des Hasses und der Hetze seinen vorläufigen Höhepunkt in diesem Sommer erreicht. Aber dann geschah etwas Wunderbares. Die Menschen hatten langsam genug davon. Von Til Schweiger über Joko und Klaas, Oliver Kalkofe oder die Tagesschau. Zahllose Menschen, ob nun berühmte Persönlichkeiten, Blogger, Politiker oder der Nachbar von Nebenan fingen an, den braunen Mob nicht mehr einfach nur zu dulden. Es wurde gegen gehalten, mit Videos, im Fernsehen, Blogeinträgen, bei Facebook, Twitter und Co. Und das allerbeste, die Leute gingen mit gutem Beispiel voran. Statt brennende Flüchtlingsunterkünften gab es Bilder von Menschen die die Flüchtlinge am Bahnhof empfingen, Polizisten die mit Kindern Fußball spielen, Friseure die kostenlos die Haare schneiden, Menschen die spendeten, Flüchtlinge aufnahmen und halfen wo sie nur konnten. Vor knapp zwei Wochen sind in der Stadt meiner Eltern rund 500 Flüchtlinge angekommen und die Hilfsbereitschaft war überwältigend. Auf Facebook gab es keine gefälschten Bilder oder angebliche Fakten aus Flüchtlingslagern, stattdessen vernetzten die Menschen sich um Helfer, Klamotten, Fahrräder, Hygieneartikel und alles was gebraucht wird zu organisieren. In kürzester Zeit wurde so viel gespendet, dass ich meine Sachen die ich auch abgeben wollte momentan gar nicht loswerde, weil die Annahmestellen voll sind. In den Zeiten, in denen ich den Glauben an die Menschheit schon fast verloren hatte, angesichts Bilder brennender Unterkünfte und schamloser Hetze, sind es diese Nachrichten, die mir wieder Hoffnung geben. Wir müssen zeigen, dass Deutschland kein Land ist, in dem die brüllende Minderheit die angeblich breite Masse repräsentiert. Eben nicht mehr einfach nur ignorieren und hoffen, dass die Leute ihre Fackeln und Springerstiefel von selber einpacken und wieder nach Hause gehen. Stattdessen sollten wir mit gutem Beispiel voran gehen und zeigen, wie weltoffen, hilfsbereit und tolerant wir sind. Unzählige Menschen haben schon wahnsinnig viel getan und ich bin stolz und froh um jeden einzelnen Akt der Hilfsbereitschaft. Spendet, helft mit, informiert euch, gebt Konter gegen den rechten Mob…niemand muss das Flüchtlingsproblem alleine lösen, aber wenn jeder von uns ein bisschen hilft, ist schon viel getan.  Gefüllte Aubergine (26 von 57)

Um die tolle Aktion von Conny auch kulinarisch zu begleiten gibt es heute gefüllte Aubergine mit Quinoa und Tomatensoße.  Wer keinen Quinoa mag oder keinen da hat, kann auch gerne Couscous, Bulgur oder Hirse verwenden. Es kann sein, dass ein wenig von der Füllung überbleibt, je nachdem wie groß die Auberginen sind. Macht aber nix, die Füllung kann man hervorragen als kleinen Snack vorneweg löffeln.

Für die Auberginenschiffchen (4 Personen):

2 Auberginen

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

100 g Quinoa

3 EL geröstete Sonnenblumenkerne

200 g Feta

2 EL Frischkäse

Petersilie

Salz und Pfeffer

Für die Tomatensoße:

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

4-5 Cherrytomaten

50 ml Rotwein

1 Packung passierte Tomaten

1 EL Balsamico Essig

1 TL Honig

Salz und Pfeffer

1) Den Quinoa in einem Sieb abspülen, anschließend mit ausreichend Wasser aufkochen und auf mittlerer Hitze köcheln lassen, bis er gar ist. Abgießen und ein wenig abkühlen lassen. Die Auberginen waschen und das Innere so weit es geht herausschneiden und aushöhlen. Die Auberginen einer Pfanne bei mittlerer Hitze von beiden Seiten kurz anbraten und anschließend in eine Auflaufform geben. Das Innere der Aubergine klein schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten. Die klein geschnittene Auberginenfüllung dazu geben und alles ein paar Minuten braten lassen.

2) Das Auberginenfruchtfleisch zu dem fertigen Quinoa geben. Fein gehackte Petersilie und die Sonnenblumenkerne dazu geben. 150 g Feta bröseln und unterheben. Alles mit Salz und Pfeffer würzen und abschmecken. Anschließend die Füllung in die ausgehöhlten Auberginen geben. Die Auberginen im vorgeheizten Ofen bei 200°C 15 Minuten backen. Den restlichen Feta bröseln und mit dem Frischkäse und noch ein wenig Petersilie vermengen. Die Frischkäsemasse nach 15 Minuten auf die Auberginen geben und das Ganze weitere 15 Minuten backen lassen.

3) Für die Tomatensoße Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Die Cherrytomaten vierteln. Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch ein paar Minuten anbraten. Tomaten hinzugeben. Nach ca. 2 Minuten den Rotwein hinzugeben und alles einkochen lassen. Anschließend passierte Tomaten hinzufügen. Die Tomatensoße auf kleiner Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. Anschließend pürieren und mit Balsamico Essig, Honig und Salz und Pfeffer abschmecken.
Gefüllte Aubergine (48 von 57)

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